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Online-Veranstaltungsreihe

24. Juni 2021|19:00 - 21:00

Solidarität, Kämpfe und Identitäten
Auftaktveranstaltung, 24. Juni, 19-21 Uhr, Online-Veranstaltungsreihe „Bleibt empfindsam. Solidarität in der Migrationsgesellschaft“

• Input von Sabine Hark (Berlin). Respondenz von Oscar Thomas-Olalde (Innsbruck)
• Input von Rubia Salgado (Linz). Respondenz von Robert Pfützner (Darmstadt)
• Moderation: Paul Mecheril

Solidarität ist ein auf Perspektivenübernahme und dem Empfinden für die Situation und Lage anderer basierendes sowie auf den Erhalt und die Ermöglichung von Lebensformen zielendes Engagement, das über die bloße Orientierung an Recht und formale Gerechtigkeit hinausgeht. Anerkennungstheoretisch wird gesellschaftliche Solidarität als jenes soziale Anerkennungsverhältnis verstanden, in dem jedes Gesellschaftsmitglied in die Lage versetzt wird, sich selbst in dem Sinne wertzuschätzen, dass es seine Fähigkeiten und Leistungen für den Gesellschaftszusammenhang als bedeutsam erfährt. Freilich tendiert ein solches Verständnis von Solidarität dazu, Solidarität als Bestandteil und Medium eines integrierten Gesellschaftszusammenhangs zu fassen und darin den Aspekt des kulturellen, (national-)staatlichen Eigenen zu betonen. Solidaritätskonzepte, die auf die Figur einer „Solidarität unter Vertrauten“ bezogen sind, stehen in einem Spannungsverhältnis zu der Pluralität und Diversität der Lebensformen, die gesellschaftliche Kontexte (Städte, Nationalstaaten, Regionen, Weltgesellschaft) prägen und verbinden. Der Schritt von einer „Solidarität unter uns“ hin zu einer „Solidarität unter Fremden“ (Brunkhorst) liegt aufgrund der Konstitution gegenwärtiger Gesellschaften nahe. Formen wechselseitiger sozialer Anerkennung, die den „Gemeinschafts-Mangel“ weder beklagen noch provinzialisierend und separierend kompensieren, können als jene postkommunitäre Solidarität bezeichnet werden, die im Rahmen migrationsgesellschaftlicher Realität geschaffen, begehrt, aber auch angefeindet und belächelt wird. Im Rahmen der digitalen Veranstaltungsreihe werden wissenschaftliche, künstlerische, politische und aktivistische Akteur:innen aus unterschiedlichen Bereichen der Wissensproduktion mit unterschiedlichen performativen Formaten (Vortrag, Performance, Musik, Lesung etc.) zum Thema Solidarität in der von Rassismus und dem Wiedererstarken nationalistischer Kräfte einerseits sowie der Ausbreitung neuer Bündnisse und rassismuskritischer Lebensformen andererseits geprägten Migrationsgesellschaft ins Gespräch kommen.

Weitere Informationen www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/ag10/veranstaltungen.html

Details

Datum:
24. Juni 2021
Zeit:
19:00 - 21:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Online

Veranstalter

Universität Bielefeld
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