Künstlerische Intervention: Kollektives Erinnern an May Ayim

Am Geburtstag der afrodeutschen Lyrikerin, Aktivistin, Wissenschaftlerin, Pädagogin und Logopädin May Ayim wurde im Stuttgarter Westen ein besonderer Moment kollektiver Erinnerung geschaffen: eine künstlerische Intervention auf dem May-Ayim-Platz als lebendige Form der Erinnerungskultur.

Ziel der Intervention war es, eine lebendige Erinnerungskultur im öffentlichen Raum zu praktizieren, die Schwarze Perspektiven sichtbar macht, Menschen vor Ort zur Partizipation einlädt und offene Begegnungsräume schafft. Im Zentrum stand der Wunsch, den May-Ayim-Platz nicht nur als symbolischen Ort, sondern als aktiv belebten Erinnerungsraum erfahrbar zu machen mit, durch und für die Menschen in Stuttgart-West.

Gleichzeitig ging es darum, die wichtige Rolle Schwarzer Geschichte und Gegenwart im städtischen Kontext hervorzuheben und BiPoC-Communities zu empowern, indem ihre Stimmen und Ausdrucksformen ins Zentrum gestellt wurden.

Die Idee wurde mit einem kleinen, engagierten Projektteam realisiert. Das Programm bestand aus zwei Hauptteilen:

• Kunstperformance: Gesang, Tanz, Spoken Word und Audios mit May Ayims Gedichten verbanden sich zu einer vielschichtigen künstlerischen Darbietung, die emotional berührte und zur Reflexion anregte.

• Poetische Achtsamkeitssession: Eine geführte Gehmeditation, Atemübungen und kreative Reflexionsräume mit Kreide, Gedichten und Stiften luden das Publikum zum Mitmachen ein. Es entstand ein Raum für achtsames Gedenken und persönliche Verbindung.

Der May-Ayim-Platz wurde an diesem Tag zum Resonanzraum: für Erinnerung, für Schwarze Stimmen, für gemeinsames Innehalten und kreatives Miteinander. Viele Besucher_innen beteiligten sich aktiv und die besondere Atmosphäre zeigte, wie lebendige Erinnerungskultur konkret aussehen und verbinden kann.