Im Fokus: Kinder- und Jugendgesundheit
Gesundheit umfasst das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden eines Menschen. Jeder junge Mensch hat das Recht, gesund aufzuwachsen. Die Chancen, sich gesund zu entwickeln, hängen von vielen Sozialisationsfaktoren ab. Soziale Benachteiligung in Form von eingeschränktem Zugang zu Bildung, Ausbildung und Einkommen sowie damit verbundene Sorgen um die eigene Zukunft und gesellschaftliche Teilhabe erweisen sich in allen Studien übereinstimmend als Risikofaktor für gesundheitliche Belastungen bei Kindern und Jugendlichen.
Junge Menschen sind heute durch psychische und psychosomatische Beschwerden, die Bewältigung multipler Krisen und zunehmende soziale Ungleichheit belastet. Ihre Entwicklungs- und Teilhabemöglichkeiten sind dadurch eingeschränkt. Zugleich steigt ihr Risiko für Erkrankungen. Wie gut Kinder und Jugendliche gesundheitliche Herausforderungen bewältigen, darf weder von ihren persönlichen Ressourcen abhängen, noch davon, ob ihr privates Umfeld das notwendige Maß an Stabilität und Unterstützung bieten kann. Der Kinder- und Jugendschutz muss dies im Blick haben, um seinem Auftrag gerecht zu werden, junge Menschen zu befähigen, sich vor gefährdenden Einflüssen zu schützen und Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen. Die Kinder- und Jugendhilfe gestaltet mit ihren Angeboten elementare Sozialisationsprozesse und Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und Familien. Sie ist eine wesentliche Institution zur Förderung von Gesundheit und Gesundheitskompetenz junger Menschen. Fachkräfte können partizipative Entwicklungsprozesse gestalten, um die gesunde Entwicklung junger Menschen zu stärken. Durch Vernetzung mit anderen Akteuren und Institutionen wirken sie darauf hin, dass strukturelle Unterschiede für ein gesundes Aufwachsen überwunden werden können. Wie dies gelingen kann, möchten wir im Rahmen der Tagung aufzeigen und diskutieren.