Bei Angriffen auf Israel sind in Deutschland mittlerweile Demonstrationen zur Regel geworden, deren Teilnehmer die Vernichtung Israels fordern. Aber auch bei öffentlichen Versammlungen und Konferenzen wird der jüdische Staat delegitimiert, gerade auch bei Veranstaltungen, deren eigentliches Anliegen nichts mit dem Nahostkonflikt zu tun hat. So häufen sich antisemitische Vorkommnisse bei Aktionen gegen Rassismus oder für eine bessere Klimapolitik, deren legitime Ziele für antisemitischen Zwecke missbraucht werden.
Diese Anschlussfähigkeit an sowohl demokratische Bewegungen wie auch islamistische Strukturen wird durch ein Netzwerks aus meist säkularen, gegen Israel gerichteten Organisationen befördert und professionell organisiert. Diese Organisationen mit extremistischen Verbindungen finden nach wie vor bei der Bekämpfung von Extremismus kaum Beachtung. Dabei bieten sie einen Nährboden für Antisemitismus, der sich weit ab von islamistischen Milieus verbreitet und zu gewalttätigen Übergriffen führen kann.
Rebecca Schönenbach gibt einen Überblick über die Organisationen, deren Netzwerke und ihre Finanzierung.