Beyond the Binary. Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in Kinder- und Jugendmedien
Unsere Lebenswirklichkeit ist geprägt durch geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Die binäre Geschlechterordnung und heteronormative Denkmuster machen diese Realität systematisch unsichtbar und sind daher nicht mehr zeitgemäß. Sie stehen demokratischen Werten wie dem Recht der Persönlichkeit auf Leben und freie Entfaltung entgegen.
Doch wie reagiert der Kinder- und Jugendbuchmarkt auf diese gesellschaftliche Entwicklung? Reproduziert er in seinen Werken stereotype Geschlechterrollen? Ermöglichen Kinder- und Jugendmedien Einblicke in gesellschaftspolitische Ideen im Kontext von Queerness, Diversity und Feminismus? Wie werden diese von den Lesenden aufgenommen? Wie kann mit innovativen Büchern und anderen Medien zu diesem Thema in Bildungseinrichtungen gearbeitet werden?
Diesen und anderen Fragen möchte sich die digitale Vortragsreihe annähern, indem verschiedene Perspektiven thematisiert werden von Kindern und Jugendlichen, Vermittelnden sowie Autor*innen.
6. September 2022 Queere Texte. Nicht-binäre, quenderqueere und trans Figuren in der aktuellen Jugendliteratur (Julia Benner)
Der Vortrag konzentriert sich auf Jugendliteratur, die versucht, von nicht-binären und fluiden Geschlechtsidentitäten sowie Formen des Begehrens und der Sexualität jenseits der heterosexuellen Matrix zu erzählen. Dabei wird ein Blick auf den aktuellen Jugendbuchmarkt geworfen. Auch wenn in den letzten Jahren immer mehr LGBTIQA*-thematisierende Jugendliteratur auf dem Buchmarkt erschienen ist, kann festgestellt werden, dass es bis dato nur wenige Jugendbücher gibt, die nicht in binärem Denken verhaftet sind und Unsicherheiten und Fragen zulassen. In der Regel outen sich die Figuren als lesbisch, schwul oder trans. Brüche werden getilgt, Wechsel zwischen verschiedenen Geschlechtsidentitäten werden nicht gezeigt oder in eine Richtung aufgelöst. Entsprechend finden sich Darstellungen von Bisexualität, pansexuelle, graysexuelle, genderfluide, agender und nicht-binäre Figuren nur selten. Es schließt die Frage an, wie sich jugendliterarische Geschichten von Liebe und Begehren erzählen lassen, in denen queere Sexualität in ihrer ganzen Vielfalt dargestellt wird.
Anmeldung zu den Vorträgen
Bitte melden Sie sich zu den einzelnen Vorträgen kostenfrei an unter https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/geschlechtliche-und-sexuelle-vielfalt-in-kinder-und-jugendmedien. Aus organisatorischen Gründen werden automatische Anmeldebestätigungen versendet. Der Zoom-Zugangslink wird am Tag der Veranstaltung per E-Mail an alle angemeldeten Teilnehmer*innen verschickt. Wir bitten daher um verbindliche Anmeldungen, spätestens eine Woche vor der Veranstaltung. Bei evtl. Absagen bitten wir um eine kurze Rückmeldung an fatma.demirkol@gew.de. Bei inhaltlichen Rückfragen melden Sie sich gern unter kontakt@ajum.de.