ROMA TAG Festival 2024
Am 8. April 2024 findet der Internationale Roma-Tag statt. Dieser Tag erinnert an den ersten Internationalen Roma-Kongress, in London 1971. In der etwa 700-jährigen Geschichte der Roma in Europa war die Minderheit spätestens seit Beginn des 16. Jahrhunderts zahlreichen Formen von Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde eine unbekannte, jedoch sechsstellige Zahl von Roma Opfer eines Völkermords.
Auch heute noch sind Roma Diffamierung, Diskriminierung und sozialer, ökonomischer und politischer Marginalisierung ausgesetzt und in vielen Staaten eine von der Mehrheitsbevölkerung nicht erwünschte Minderheit.
Mit Konzerten, Lesungen, Filmen, Theater, Tanz und vielen Begegnungen wollen wir die Vielfalt der Kultur und Lebenswelt der Sinti und Roma nahebringen – als bewussten Beitrag gegen Rassismus, Hass und Rechtspopulismus in unserer Gesellschaft. Die Kultur der Sinti und Roma, ihre authentische Musik und Tanz-Kunst und die Poesie ihrer Sprache, ist weltoffen, weil sie – allen Ausgrenzungen zum Trotz – keine Grenzen kennt. Und sie spiegelt die eigene Leidensgeschichte wider.
Am 8. April um 18:45 findet in Kooperation mit Die AnStifter – InterCulturelle Initiativen e.V. eine öffentliche Kundgebung und Gedenkveranstaltung auf dem Karlsplatz am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Stuttgart statt.
In der etwa 700-jährigen Geschichte der Roma in Europa war die Minderheit zahlreichen Formen von Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Im nationalsozialistisch besetzten Europa fielen eine halbe Million Sinti und Roma dem Holocaust zum Opfer – ein Verbrechen, das wie die Ermordung der europäischen Juden in seinem Ausmaß unvorstellbar bleibt.
Bis heute wurde der Völkermord an den Sinti und Roma in der Geschichtsschreibung noch nicht vollständig aufgearbeitet. Aktuell ist die Integration der Roma-Gemeinschaften in Südosteuropa eine der größten europäischen Herausforderungen. Etwa 80% der 12 Millionen europäischen Roma leben in Rumänien, Bulgarien, der Slowakei, Ungarn und Serbien – vor allem in den ärmeren und entlegenen Gebieten, diskriminiert und in immer noch menschenunwürdigen Verhältnissen. Baden-Württemberg und auch Stuttgart ist durch die Armutsmigration davon unmittelbar betroffen.
Das ist der historische und gesellschaftliche Hintergrund des Roma-Tag Festivals, das zum fünften Mal in Stuttgart vom 6. bis 21. April 2024 die Kunst und Kultur Sinti- & Roma feiert. Mit politisch-kulturellen Veranstaltungen wollen wir den Fokus der Presse, Medien und der breiten Öffentlichkeit auf die gegenwärtige Lage der Sinti und Roma richten. Das Roma-Tag Festival wird von der Stadt Stuttgart unterstützt.
Weitere Informationen und das Programm unter Roma-Tag Festival 2024 – Theater am Olgaeck