Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-,Inter-, Trans- und Acefeindlichkeit am 17. Mai
Trotz Corona aktiv: Statt auf der Straße begeht die Stuttgarter Regenbogen-Community den Aktionstag mit einer öffentlichen Online-Veranstaltung
Öffentlicher Live-Stream am Montag, 17. Mai 2021 von 19 bis 21:30 Uhr auf Facebook und YouTube
Freut euch auf Themen wie LSBTTIQ-freie Zonen in Polen, die Folgen der Corona-Krise für die Regenbogen-Community, das Regenbogenhaus Stuttgart und vieles mehr
Stuttgart, 14. Mai 2021 • Laut den UN lebt fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Ländern, in denen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten kriminalisiert sowie gesellschaftlich verfolgt werden. Tagtäglich sind lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle, queere und asexuelle Menschen (LSBTTIQA) Grausamkeiten allein aufgrund der Tatsache ausgesetzt, wen sie lieben oder wer sie sind – bis hin zur Todesstrafe. Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- und Acefeindlichkeit (IDAHOBITA) macht jedes Jahr am 17. Mai unter anderem darauf aufmerksam. Wie bereits im vergangenen Jahr 2020, findet die Aktion der Stuttgarter Regenbogen-Community am Montag, den 17. Mai 2021 aufgrund der aktuellen Corona-Lage auch in diesem Jahr nicht wie gewohnt auf der Königstraße, sondern als Online-Live-Stream im Internet statt.
Die IG CSD Stuttgart e.V., das Projekt 100% MENSCH, die Queerdenker*, Abseitz zusammen mit just human, die Mission Trans und die Weissenburg/IHS haben ein informatives und abwechslungsreiches Programm für den IDHOBITA 2021 vorbereitet. In einem Interview mit der Europaabgeordneten Terry Reintke sprechen wir über die sogenannten „LSBTTIQ-freien Zonen“ in Polen sowie über die europäische Aktion der „LGBT Freedom Zones“. Des Weiteren unterhalten wir uns mit dem VLSP (Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie) über die Folgen der Corona Krise, Resilienz und Einsamkeit.
Philine Pastenaci spricht mit Mitgliedern der Steuerungsgruppe des „Regenbogenhaus Stuttgart“ über das Projekt, welche Rolle dabei das Thema Inklusion spielt und über eine mögliche Bedeutung eines solchen Hauses für die Community.
Abseitz und just human beglücken uns mit einer Tanzaufführung, angeleitet von Joseph aus Kamerun, der uns von seiner augenblicklichen Lage als anerkannter Flüchtling in Athen berichtet. Zudem gibt er einen Einblick in die Situation von LGBT in seiner Heimat Kamerun.
Zum Schluss werden wir einen Ausblick auf den CSD Stuttgart und den Queeren Herbst 2021 geben.
Die Sängerin Lili Sommerfeld wird dabei den Abend musikalisch begleiten.
Da wir auch in diesem Jahr nicht gemeinsam zum IDAHOBITA mit regenbogenbunten Fahnen die Sichtbarkeit auf der Straße zeigen können, wollen wir dennoch Stuttgart und sein Umland bunter machen. Hängt am 17.5. eure Flaggen raus und lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen gegen jegliche Feindlichkeit aufgrund der sexuellen Orientierung, sexuellen Identität und/oder Vielfalt von Geschlecht.
Den exklusiven Stream zum IDAHOBITA gibt es am Montag, den 17.5. von 19:00 bis 21:30 Uhr live auf den YouTube- und Facebook-Kanälen der veranstaltenden Organisationen zu sehen.
Links zum Live-Stream am 17.5.
www.facebook.com/csdstuttgart • https://www.youtube.com/csdstuttgart
www.facebook.com/100ProzentMensch • https://www.youtube.com/100promensch/
www.facebook.com/queerdenker
www.facebook.com/QueerdenkerStuttgart
www.facebook.com/abseitzstuttgart
www.facebook.com/weissenburgstuttgart
www.facebook.com/missiontrans
Seit 2005 wird der Internationale Tag gegen Homophobie jährlich am 17. Mai begangen. Mittlerweile widmet sich der Aktionstag nicht mehr nur der Homophobie, sondern wurde erweitert zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans – und Acefeindlichkeit. Die weltweiten Aktionen am 17.5. wenden sich gegen Ausgrenzung und Stigmatisierung aufgrund der sexuellen Orientierung und der Vielfalt von Geschlecht. Der Tag ist der Sichtbarkeit gewidmet und soll für die speziellen Bedürfnisse von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen, queeren und asexuellen Menschen (LSBTTIQA) sensibilisieren. So wird Respekt eingefordert und Aufklärung betrieben, um Diskriminierung sowie Gewalt letztendlich zu beseitigen.
Das Datum wurde in Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt. An diesem Tag strich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel. Zu Transsexualität stellte die WHO dagegen erst Mitte 2018 in ihrer „Internationalen Klassifikation von Krankheiten“ (ICD) fest, dass es sich dabei um keine psychische Störung handelt. In der elften ICD-Auflage ist Transsexualität nun im Kapitel Sexualgesundheit verzeichnet. Auch ergeben sich zufällige Parallelen zwischen dem Datum 17.5. und dem ehemaligen Paragrafen 175 des deutschen Strafgesetzbuches, welcher Homosexualität in der Bundesrepublik Deutschland noch bis 1969 unter Strafe stellte. Erst seit dem Jahr 2017 wurden die Urteile nach dem Paragrafen als Unrecht anerkannt, aufgehoben und eine Lösung zur Entschädigung gefunden.
Weitere wichtige Aktionstage im Jahreskalender sind der Frauentag (8.3.), der Tag der Sichtbarkeit von transsexuellen Menschen (31.3.), der Tag der lesbischen Sichtbarkeit (26.4.), der Tag der Bisexualität (23.9.), der Coming Out Day (10.10.), der Welttag der Intersexualität (26.10.) sowie der Transgender Day of Remembrance (20.11.).