Charlotte Wiedemann zeigt in ihrem jüngsten Buch, wie es möglich ist, gleichzeitig über die Shoah und die Verbrechen der Kolonialmächte zu sprechen, ohne zu verharmlosen. Schonungslos deckt sie die zahlreichen blinden Flecken in unserer Erinnerungskultur auf. Sie plädiert nachdrücklich dafür, die Verantwortung für die NS-Verbrechen im Zentrum zu halten, aber auf Grundlage eines veränderten Weltverständnisses, orientiert an Respekt und Teilhabe. Ihr Vortrag wird in diesem Zusammenhang auch die Situation in Israel/Palästina berühren.
Die Veranstaltung soll den Dialog zwischen Juden, Muslimen und weiteren vor Gewaltsystemen geflüchteten Menschen anregen und fördern – unter dem Motto „In Krisenzeiten mit – und füreinander in Stuttgart“. Im Kern geht es darum, den Schmerz der Anderen zu begreifen und im zweiten Schritt sich gemeinsam gegen Rassismus und Antisemitismus hier vor Ort zu engagieren.