Das Risiko für Migrant_innen und Menschen auf der Flucht, Opfer von gewaltsamem Verschwindenlassen zu werden, ist in den vergangenen Jahren deutlich größer geworden. Barbara Lochbihler, ehemalige Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland und von 2011 bis 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments, hat in den vergangenen Jahren dieses Thema zu einem Schwerpunkt ihrer politischen Arbeit gemacht.
Seit 2019 ist sie Mitglied im UN Ausschuss gegen das Verschwindenlassen. Gemeinsam mit neun weiteren Expert_innen ist sie dafür verantwortlich, die Umsetzung und die Einhaltung des Internationalen Übereinkommens gegen das gewaltsame Verschwindenlassen zu überwachen.
In ihrem Vortrag und der anschließenden Diskussion berichtet Barbara Lochbihler über den im September verabschiedeten Rechtskommentar zum erzwungenen Verschwindenlassen auf der Flucht und was dieser für Vertragsstaaten und zwischenstaatliche Organisationen bedeutet. Zudem teilt sie Erfahrungen, die sie bei einer Reise als Ausschussmitglied in den Irak und beim Politikdialog mit europäischen Staaten gemacht hat.